Wie ist die Stimmung im Team nach Olympia?
Edmund Telser: Nach Olympia waren wir alle enttäuscht, Das hat schon vorher begonnen, als Nathalie Schneitter die Qualifikation verpasst hat. Aber wir hatten ja noch Eva Lechner. Unser Projekt war auf London aufgebaut und das bereits vor drei Jahren. Das war insgesamt sicherlich richtig, allerdings war dieser Fokus vielleicht doch zu stark für solch junge Athletinnen. Es ist ja nicht zu verleugnen, dass außer Julie Bresset alle erfolgreichen Fahrerinnen eher älteren Semesters sind. Sabine Spitz über vierzig und auch die wiedererstarkte Gunn Rita Dahle ist Jahrgang 1973.
Der Trend über die Jahre ließ doch hoffen?
Edmund Telser: Stimmt, nach drei wirklich guten Jahren mit konstanten Podestplätzen und Weltcupsiegen wollten wir alle noch mehr und das war vermutlich zu viel. Vielleicht haben wir im Olympiajahr zu viel Wichtigkeit nur Richtung Olympia gelegt. Auch der eigene Druck war dadurch enorm. Und unsere jungen Athletinnen haben dem Druck nicht unbedingt Stand gehalten.
Was bleibt Positives zurück?
Edmund Telser: Das ist natürlich immer schwierig, denn zunächst dominieren die Rückschläge. Wir hatten mehrere Verletzungen. Für Julia Innerhofer ist die Saison nach ihrem Armbruch schon gelaufen. Obwohl sie den Sellaronda Hero gewonnen hat. Derartiges ist dann schnell vergessen. Auch Nathalie Schneitter ist enttäuschst. Aber positiv ist, dass wir ein junges Team haben. Vor allem Andrea Waldis machte uns in dieser Saison viel Freude und wird noch oft von sich hören lassen.
Welche Botschaft geht an die Partner, Sponsoren und Fans?
Edmund Telser: Es bleibt nur zu danken. Allen zu danken für die Unterstützung und uns dafür zu entschuldigen, dass wir nicht das gebracht haben, was wir alle erwartet haben. Was speziell Olympia betrifft, so gilt ein ganz besonderer Dank unserem Bikesponsor Colnago. Sie haben sich uns mit dem 29er Rahmen die Möglichkeit gegeben, mit dem besten Material zum Rennen zu kommen und wir konnten dies leider nicht zurückgeben. Aber eines ist sicher: wir schauen gemeinsam in die Zukunft und arbeiten hart dafür, dass sich die Erfolge wieder einstellen werden. Das Potential ist da.
Interview: Dr. Josef Bernhart Fotos (EGO-Promotion): Edmund Telser („Nach Olympia alle enttäuscht“) und Eva Lechner („der steile Weg zurück zum Erfolg“)
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