Alter. Hat das geregnet. Die letzten paar Tage haben ganz schön an uns gezehrt – eigentlich hat es in einer Tour geschüttet und wir mussten unbedingt Strecke machen um das Niemandsland um Turin hinter uns zu lassen. Nach der Nacht am Col de l’Echelle fing der 14. Mai schon frostig an, in der Nacht fiel die Temperatur unter die 0-Grad-Marke. Dafür war es wenigstens noch trocken, und zwar für die nächsten 110 Kilometer. So viel haben wir nämlich an diesem Tag abgespult – neuer Tagesrekord! Okay, es ging schon ganz schön viel bergab, aber hat sich trotzdem geil angefühlt, als der Tageszähler auf die dritte Stelle umsprang.
Die Freude währte allerdings nur kurz, da es in der Nacht anfing zu regnen und wir am nächsten Morgen schon nach einer guten Stunde im Sattel bis auf die Unterwäsche nass waren. Da helfen auch die besten Klamotten nicht. Nach feuchtfröhlichen 97 Kilometern beschlossen wir, uns ein Zimmer für die Nacht zu gönnen. Gelandet sind wir in einem Motel in Gattinara. Als die Dame an der Rezeption uns fragte, für wie viele Stunden wir einchecken wollen, wurden wir schon kurz stutzig. Als dann aus dem Nebenraum eindeutige Geräusche zu vernehmen waren, fiel auch bei uns der Groschen: Das nette Etablissement war wohl mehr Stundenhotel denn klassische Herberge. Wie auch immer, wir schliefen trocken (aus Hygienegründen im Schlafsack versteht sich) und gut.
Auch der nächste Tage brachte nichts als Regen und viele Kilometer auf dem Bock. Der geplante Ausflug zur Chisuella fiel ins sprichwörtliche Wasser, wir starteten gleich durch Richtung Lago Maggiore. In Verbania stolperten wir dann über ein paar Freunde aus der Heimat mit denen wir endlich mal wieder das tun konnten, worum es bei diesem Trip neben dem Radfahren geht – Paddeln! Zwei super Tage auf der unteren Strona und dem San Giovanni (sogar mit Sonne) waren Gold wert für die Stimmung. Jetzt hoffen wir, dass sich die Regenwolken verziehen und wir noch ein paar coole Tage im Paddlerparadies Tessin haben und auch wieder sonnige Momente mit der Kamera festhalten können.
Ciao
Jens, Olaf & Philip
http://bike2boat.com/wp/blog/2013/05/20/rain-is-only-liquid-sunshine/?lang=de
Eine Antwort
Benedikt XXXIII
Regen lässt die Flüsse und Paddlers Herz anschwellen. Nur der gemeine Reiseradler tut sich schwer mit Aqua Planing. Hut bzw. Helm ab vor eurem Kampfgeist und der Ausdauer auf Hannibals Spuren. Die Moral der Paddler-Truppe ist gut und wird sicher noch mit Sonnenschein belohnt werden. In diesem Sinn, noch eine gute Reise.
Grüße vom regenreichen Nordrand der Alpen